ELDORADO PRESS CARTOON

In welchem Teil der Welt er sich auch befindet, kann Gary anders aussehen, eine andere Sprache sprechen, einer anderen Religion angehören und einen anderen Lebensstil haben, doch wird er immer Gary bleiben.

 

 

UNTER DEN PIMAS VON AMERIKA

In der Biographie von Pater Kino wird auch die zweite Episode lebendig in Ergänzung des Erzählflusses des Jesuiten aus Segno im Val di Non, die ein Werk des Schriftstellers Fulvio Bernardini ist (mit dem vor Kurzem ein langes Interview auf Rai 3 unter Leitung des Regisseurs Daniele Torresan ausgestrahlt wurde). Viele historische Personen treten in der Erzählung auf, darunter Pater Juan Salvatierra, Juan Matheo Manje, der Pima-Häuptling El Coro und Pater Francesco Saeta (der bei einer Indianerrevolte in Caborca umkam). Acht Landkarten und die Wegbeschreibungen seiner Entdeckungsfahrten im unteren Kalifornien und in Mexiko und viele Informationen über die Taten von Kino sind hier enthalten. Und nun bringt der Same dieser umfangreichen Arbeit seine Früchte auch in Amerika. Tatsächlich werden von beiden Comic-Episoden auf Rechnung der Stadt Magdalena de Kino im Staat Sonora in Mexiko zwanzigtausend Exemplare in spanischer Sprache gedruckt. Die Stadt ist Partnerstadt mit der Siedlung Segno im Val die Non im Trentin, wie wir uns erinnern, dem Geburtsort von Pater Kino. Der Neudruck der Bildergeschichten, die den historischen Taten des Missionars gewidmet sind, der im 17. Jahrhundert unter den Pima-Indianern Amerikas gelebt hat, wird von der Bürgermeisterin von Magdalena, der Rechtsanwältin Adriana Hoyos Rodriguez und von der Casa de la Cultura di Sonora gefördert, um unter den Schulkindern und unter der Bevölkerung der benachbarten Regionen die Geschichte des großen Jesuiten zu verbreiten.
 

Die Buchvorstellung wird im Mai dieses Jahres in Magdalena anlässlich des XII Festival Cultural Internacional „Eusebio Francesco Kino“ 2009 stattfinden. Dieser Verbreitungsweg mittels Comics hat ein weiteres Projekt ausgelöst, nämlich die Übersetzung der beiden Episoden auch in das Englische, womit auch die Jugend der Staaten Arizona und Kalifornien erreicht werden soll. So konkretisiert sich gerade in Mexiko das Projekt Eldorado, ein internationales Labor für die Herstellung von Comic-Verlagsprodukten, die geeignet sind, der Jugend die Kultur und die Geschichte ihrer Gemeinschaften und ihre eigenen Wurzeln bewusst zu machen. Eines der Bücher, die für die Comic-Version von Kino herangezogen wurden, ist „Ein Trentiner im Amerika des 17. Jahrhunderts“ von Angela Maria Marchetti (1996, Verlag San Paolo). 176 Seiten reich an Episoden, Kuriositäten und historischen Dokumenten über den Trentiner Jesuiten, die einen Zeitbogen untersuchen, der von der Entdeckung Amerikas bis zu den Geschehnissen des 20. Jahrhunderts reicht.

 

DIE INDIANER VON KINO
Nach den Beschreibungen des Forschers Herbert Bolton kam Kino im Jahr 1687 in der Pimeria Alta (der heutigen nördlichen Sonora und dem südlichen Arizona) an stieß dort auf verschiedene Indianerstämme der Nation der Pima, die in den Tälern des Gila und der Salzwasserflüsse lebten. Die Täler von San Pedro und Santa Cruz waren von den heute ausgestorbenen Sobaipuris bevölkert. Es existieren nur noch einige Erbmerkmale bei den Papago-und Pima-Stämmen. Westlich der Sobaipuris gab es die Papagos oder Papabotes und im äußersten Nordwesten entlang des Unterlaufs des Gila und des Colorado lebten die Yuman, die Yuma, die Cocomaricopa, die Cocopa und die Quiquima. Die Taten des Kino sind besonders mit den Pima-Indianern verbunden, deren echter Name jedoch O’otam lautet…
(Dott.ssa Dolores del Carmen Monreal)

 

Fulvio Bernardini - Fulber Creazioni Trento
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ICH, EIN NACHKOMME DER O’OTAM
Wenn ich an meine Wurzeln bei den O’otam denke, erfüllt mich ein großer Stolz, denn ich erkenne mich sehr gut in ihren Taten wieder, obwohl ich schon seit vielen Jahren nicht mehr in ihrer Gemeinschaft lebe. Zum Schutz ihrer „Nation“ habe ich eine Erforschung ihrer mexikanischen Nachfahren in die Wege geleitet. Diese Untersuchung hat uns zu unseren Wurzeln zurückkehren lassen und ein sehr starkes Zugehörigkeitsgefühl erweckt. Ihr Ergebnis hat der Nation der O’otham ermöglicht, sich das (sehr kleine) Stück Land zu erhalten, das ihr die Vereinigten Staaten als Lohn für die Mitarbeit bei der Verteidigung gegen die Apachen (Feinden der Zivilisationen, die ihren Ursprung anderswo haben) überlassen haben. Diese hatten alles zerstört, was gebaut worden war, einzig zu dem Zweck „überleben zu lernen mit Entwicklungsalternativen, die bereits in anderen Weltteilen erprobt worden sind”. Kino lehrte das Volk von Pimeria, auf die Grenzen ihres Territoriums zu achten, sie mit Würde zu verteidigen und ihr Territorium zu pflegen, indem sie in diesen den Wüsten abgerungenen Landstrichen die Pflanzen anbauten, die ihnen in ihren Gehöften Unterhalt für die ganze Bevölkerung geben und verhindern sollten, dass ihre Kinder verhungerten. „Der bedenkenlose Gebrauch der Waffen treibt die Eingeborenen in die Flucht, die Zuflucht auf den Bergen suchen. Die friedlichen und höflichen Methoden (der Dialog) zusammen mit der christlichen Barmherzigkeit helfen sehr vielen Seelen, das zu tun, was sie gelehrt wurden und was von ihnen verlangt wird“, schrieb Kino in sein Tagebuch Favores Celestiales. Er knüpfte mittels der Wirksamkeit des Dialogs, die auch von der Kenntnis der Sprache des Anderen abhängt, eine Verständigung mit den Eingeborenen an. Die Sprache ist die wahre Seele der Kultur und als solche ist sie die Kommunikationsleitung, die Geister und Herzen trotz all ihrer Unterschiede vereint. Eine sehr aktuelle Lehre. Der Stolz, meine Wurzeln bei den Eingeborenen zu finden, die Pater Kino angetroffen hat, beruht auf dieser seiner Bindung, die von historischen Quellen belegt ist, welche auch heute noch dazu dienen könnten, die „nicht nur existentiellen, sondern auch wesentlich wichtigen“ Gründe der Forschung nach einem friedlichen und solidarischen Zusammenleben der Völker zu verstehen.

 

 

 

 

 

 
 
 
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