Skisport: neue Ausrüstungen, neue Risikeni

Tipps für mehr Spaß und mehr Sicherheit!

Als Wintersport par excellence findet der Skisport immer mehr Anhänger unter Sportlern jeden Alters und Geschlechts. Seit einigen Jahrzehnten sieht man auf den Skipisten neben den “konventionellen” Skifahrern auch viele Snowboarder und alpine Skisportler, die ganz neue und innovative Techniken nutzen, um ihre Leistungen zu verbessern und mehr Fahrspaß zu erleben.
Dr. Andrea Parma, Facharzt für Schulterchirurgie bei der USC (Fachabteilung) für Orthopädie und Traumatologie der Ospedali Riuniti in Bergamo -  schon immer ein Fan des Skisports und seit 1999 Mitglied beim FISPS-AKJA Abt. Lombardei (Freiwilligenverband, der im Bereich der Sicherheit auf der Piste agiert) - gibt einige Hinweise und Tipps, wie man Spaß auf der Piste haben kann, ohne dass die Sicherheit darunter leidet.

 

Sci carving

Der Carving-Ski ist stärker tailliert als ein klassischer Alpinski. Er hat heute die konventionell gebauten Skier bereits fast vollständig verdrängt und die Technik des Skifahrens verbessert:  Konventionelle Skier verlangten ein Beugen und Strecken (Hoch-Tief-Bewegung) beim Fahren von Kurven, die taillierten Ski dagegen, bei denen die Schaufel und das Ski-Ende gegenüber der Mitte verbreitert sind, erfordern einen ständigen Belastungswechsel von einem Fuß zum anderen und somit eine Schwerpunktverlagerung für die Kurvenfahrt und den Richtungswechsel.  Auf diese Weise wird das Fahren von Kurven vereinfacht, die Skier scheinen sich “von alleine” zu drehen.

“Wer das Skifahren mit der konventionellen Technik erlernt hat, der benötigt für den Wechsel zum Carving eine angemessene technische und körperliche Vorbereitung: Die neuen Skier sind kürzer – dies macht das Fahren einfacher - gleichzeitig sind sie aber auch schwerer und schneller, folglich laufen ungeübte Fahrer Gefahr, den Kurvenradius beim Carven nicht zu kontrollieren, was dazu führen kann, dass der Ski den Fahrer beherrscht und mitreißt und nicht umgekehrt. Dadurch erhöht sich die Gefahr für Zerrungen oder Verstauchungen, da das Gelenk einer größeren Torsionsgefahr unterliegt”.

 

Parliamo di snowboard…

Das “Snowboarden” ist noch immer eine relativ neue Sportart. Auch heute hat sie fast ausschließlich jugendliche Anhänger und gilt gemeinhin als Sport für Risikofreudige, insbesondere, da sie oft von Jugendlichen und im Tiefschnee außerhalb der Piste ausgeübt wird.
Das Snowboarden verlangt hohen Körpereinsatz, ein ausgezeichnetes Gleichgewichtsgefühl und ein gutes Koordinationsvermögen, vor allem für das Abfangen der zahlreichen und oft heftigen Stürze in den Schnee. Doch ist das Snowboarden im Grunde nicht gefährlicher als andere Skisportarten, es verhält sich einfach so, dass die Unfallmuster sich unterscheiden. Beim Snowboardfahren zum Beispiel sind die Beine einer geringeren Verletzungsgefahr ausgesetzt: Die Bindungen sind parallel angebracht und daher ist ein Verdrehen des Knies äußerst selten.  Doch sind Brüche im Bereich des Oberkörpers sehr viel häufiger. Vor allem die Unterarmknochen (Speiche und Elle) und die Handgelenke sind aufgrund des Abstützens beim Sturz gefährdet, was letztlich auch zu Verletzungen im Nackenbereich oder im unteren Bereich des Rückens führen kann.

Um ernste Verletzungen zu verhindern, muss der Sturz abgefangen werden, dabei ist das Brett vom Schnee abzuheben, was leider nicht instinktiv erfolgt...”

 

Einige wertvolle Ratschläge für mehr Fahrspaß mit weniger Risiko

„Man kann nie genug Vorsicht und gesunden Menschenverstand walten lassen: ein scheinbar banales Konzept, das aber ernsthaft beachtet werden muss. Auch erfahrene Skifahrer vergessen es manchmal, diesen Grundsatz zu beherzigen. Sie sind ihrer eigenen Fähigkeiten sicher und oft risikofreudiger als Anfänger.
Auf der anderen Seite gibt es Gelegenheitsskifahrer, die berühmten Sonntagsfahrer, die modernste Ausrüstungen verwenden, ohne über das grundlegend notwendige Training dafür zu verfügen.
Es ist grundlegend, stets die Ausrüstung zu wählen, die dem jeweiligen Fähigkeitslevel entspricht.
Training ist ein weiteres Schlüsselwort: Wer regelmäßig Sport treibt, läuft geringere Gefahr sich zu verletzen, da die Muskeln trainiert sind. Dies ist auch der Grund dafür, warum für Männer die Unfallfolgen normalerweise weniger ernst sind als für Frauen und Kinder unter 15 Jahren, die in der Regel weniger Muskelmasse besitzen. Daher sind Skigymnastik und Muskeltraining als Vorbereitung auf die Piste unbedingt zu empfehlen.
Auch die Fahrtechnik ist eine wichtige Verbündete: Es wird angeraten, Ski- und Snowboardunterricht zu nehmen, um den Körper an die für die jeweilige Sportart notwendigen Koordinationsbewegungen zu gewöhnen.
Dabei darf nicht vergessen werden, dass in jedem Fall mit Helm gefahren werden muss, was nicht nur für Kinder gilt, für die dies gesetzlich vorgeschrieben ist: Nachweislich können durch das Tragen eines Helms die Schädelverletzungen bei Stürzen oder Kollisionsunfällen um gut 50% verringert werden.
Der Skisport ist eine der Wintersportarten, die am meisten Spaß machen und am ungefährlichsten sind (die Statistiken zeigen es). Die neuen Ausrüstungen dürfen nicht deswegen verteufelt werden, da sie höhere Geschwindigkeiten erlauben: denn dies erhöht auch den Spaßfaktor. Der Trick ist im Wesentlichen, die Ausrüstung zu beherrschen und den Verstand zu gebrauchen!”

 

Akja

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