Kurz

 

 

 

Die Zukunft des Adamello Brenta Geopark

Zur Aufwertung des geologischen Erbes im territorium des naturparks Adamello Brenta

 

 
 

VALOJET MASÉ

 

 

 

 

 
 

 

Campanil Basso, Bus de la Spia, der Wasserfall des Rio Bianco, die Quellen des Vallesinella, die Forra del Limarò, der Gletscher des Adamello – Mandrone, der Tovel-See.. Dies sind nur einige der 61 anerkannten geologischen Stätten im Gebiet des Naturparks Adamello Brenta. Von der Natur geschaffene Architekturen, welche die Vorgänge bezeugen, die unseren Planeten gebildet und geformt haben, die uns ermöglichen, die geologische Geschichte einer Region zu verstehen. Von der Natur geschaffene Architekturen, deren Pracht das geologische „Meisterwerk“ des Parks zusammenstellt. Und gerade aufgrund dieser natürlichen, nicht erneuerbaren Güter, dieser zu erforschenden und zu registrierenden Ressourcen, die als Komponente von außergewöhnlicher Bedeutung geschützt und bewahrt werden müssen, entschloss sich der Park zur Kandidatur für das von der UNESCO unterstützte Europäische und weltweite Netzwerk der Geoparks. Um zu bewirken, dass das geologische Erbe nicht nur für einen Teil, sondern für die gesamte Menschheit zugänglich wird.
Gemäß der Begriffsbestimmung handelt es sich bei einem Europäischen Geopark um ein Gebiet, das ein außergewöhnliches geologisches Erbe beherbergt und eine erträgliche Entwicklungsstrategie verfolgt. Ein Geopark muss genau festgelegte Grenzen sowie eine ausreichende Ausdehnung aufweisen, um eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung des Bezugsgebietes zu ermöglichen (das zur Kandidatur stehende Territorium umschließt sowohl das eigentliche Naturschutzgebiet, als auch die daran grenzenden Gemeinden und erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 1.146 km2) und eine gewisse Anzahl an geologischen Orten mit einzubeziehen, die aufgrund ihrer wissenschaftlichen Bedeutung, ihrer Seltenheit, ihrer Erscheinung oder ihres Bildungswertes von besonderem Interesse sind. Ein Geopark kann zudem Stätten von archäologischem, ökologischem, historischem und kulturellem Wert beherbergen.
Aus der Begriffsbestimmung geht demnach hervor, welche Charakteristiken ein kandidierendes Territorium aufweisen muss, um als Geopark anerkannt zu werden. Ein typisches und einzigartiges Element ist das Vorkommen von zwei geologischen und geomorphologischen Welten, die zwar vollkommen unterschiedlich sind, sich jedoch in unmittelbarer Nähe erstrecken: auf der einen Seite die Sedimentgesteine der Brenta-Dolomiten, die durch das Karstphänomen geformt wurden, und auf der anderen das Kristallgestein der Adamello-Presanella-Gruppe, die zahlreiche gewaltige Gletscher beherbergt. Demnach handelt es sich hier um ein von einer reichhaltigen Geodiversität gekennzeichnetes Territorium.
Die Aufnahme in das Netzwerk würde eine erneute Gelegenheit darstellen, das geologische Erbe des Gebiets durch eine gegliederte Strategie aufzuwerten, die die  Erhaltung und Erweiterung mit dem Schutz und einer sinnvollen und förderlichen Entwicklung verbindet. Die Mitgliedschaft in dem Netzwerk ermöglicht, dank des Erfahrungsaustauschs über allgemeine Elemente mit anderen Geoparks, eine kontinuierliche Bereicherung und Entfaltung.Das “Europäische Manifest für das geologische Erbe und die Geodiversität” behauptet: “Das geologische Erbe für unsere Gegenwart und unsere Zukunft: die Geodiversität als ein Band zwischen Erde, Bevölkerung und deren Kultur, als Fundament der europäischen Gesellschaft, als wesentlicher Bestandteil des natürlichen europäischen Erbes (Einheitlichkeit der Landschaften, Landschaftsformen, wie Anhöhen, Felsen, Böden, Minerale, Fossilien und Gewässer); als ein Gut, das auch für zukünftige Generationen bewahrt und geschützt werden muss”.

 

Das Weltweite Geopark-Netzwerk der UNESCO

Im Februar 2004 wurde in Paris das Weltweite Geopark-Netzwerk der UNESCO (Global UNESCO Network of Geoparks) gegründet, um drei vorrangige Zielsetzungen zu verfolgen: den Umweltschutz, die Lehre der Geowissenschaften und die Förderung einer sinnvollen und förderlichen wirtschaftlichen Entwicklung auf lokaler Ebene. Zudem sollen die schon bestehenden 17 Europäischen Geoparks sowie die 8 chinesischen Geoparks in das neue weltweite Netzwerk aufgenommen werden. Im Jahr 2004, während des 5. Meetings der Europäischen Geoparks, wurde eine Vereinbarung zwischen der Abteilung für Geowissenschaften der UNESCO und dem Europäischen Netzwerk der Geoparks abgeschlossen. Gemäß dieses Abkommens muss ein europäisches Gebiet, das sich als Mitglied des Geopark-Netzwerkes der UNESCO bewirbt, einen formellen Antrag bei dem Europäischen Netzwerk der Geoparks einreichen, das, sofern es den europäischen Kontinent betrifft, als integrative Organisation des UNESCO Netzwerkes fungiert. Die dritte weltweite UNESCO Geopark-Konferenz findet vom 22. bis 26. Juni 2008 im Terra-Vita Geopark in Osnabrück, Deutschland statt.

 

 
   

 

 

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